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Wasserdargebot und Wasserqualität
Wasser steht uns in den meisten Gebieten Brandenburgs als Grundwasser zur Verfügung. Die Frage nach der ausreichenden Menge und der Wasserqualität bleiben deshalb bei jeder Bohrung von entscheidender Bedeutung. Bevor mit der eigentlichen Erschließung begonnen wird, müssen deshalb viele Fragen zur richtigen Herangehensweise gestellt werden. Trotz aller Technik und Fortschritte bewahrheitet sich der alte Bergmannsspruch “Vor der Hacke ist es dunkel” auch im Brunnnenbau immer wieder. Keiner kann mit aller Sicherheit den Ausgang einer Bohrung vorhersagen. Allerdings gibt es verschiedene Methoden, das Risiko einer Fehlbohrung einzugrenzen. Als wichtigster Ausgangspunkt sollte die Überlegung nach dem genauen Wasserbedarf bestehen. Dabei ist die Wassermenge und der benötigte Systemdruck genauso zu berücksichtigen wie die Tagesganglinie des Verbrauchs. Ein ausführliches, offenes Gespräch mit dem ausführenden Betrieb, in das alle Überlegungen beider Seiten einfließen sollten, ist an dieser Stelle wichtig und für alle Seiten nützlich. Vertrauen von beiden Seiten ist an dieser Stelle angebracht. Nach Anmeldung bei der Unteren Wasserbehörde und beim Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe kann man ein Vorprofiel des Standortes erhalten. Im Gespräch mit dem örtlichen Brunnenbauer kann eine optimale Variante für die Lösung der Aufgabe erarbeitet werden. Gut geführte Betriebe besitzen ein Archiv über alle ausgeführten Bohrungen und sonstigen Arbeiten. Es ist von Vorteil, sich mit solchen zusammenzusetzen und die Örtlichkeiten zu besprechen. Vor allem, wenn größere Bohrungen geplant werden, sollte auf jeden Fall eine Erkundungsbohrung durchgeführt werden. Damit kann man wesentliche Risiken ausschließen und das Risiko einer Bohrung für alle Seiten erträglich gestalten. Mit einer Probebohrung, welche nach Möglichkeit als Trockenbohrung abgeteuft werden sollte, werden wesentliche Eigenschaften des Untergrunds erfaßt. Dazu gehören neben der genauen Lage der Schichtgrenzen auch die Ansprache der einzelnen Bodenarten. Zur genauen Bestimmung kann auch eine Siebanalyse durchgeführt werden. Bei der Anwendung des Trockenbohrverfahrens ist auch im Gegensatz zu Spülbohrungen genauere Probenentnahmen möglich. Eine gute Dokumentation der Bohrung ermöglicht dem Fachmann, auf die gefundenen Schichten entsprechend reagieren zu können.
Die Wasserqualität ist durch den Brunnenbauer nur sehr schwer zu beeinflussen. Im Wasser sind viele Bestandteile gelöst, welche es auf seinem Weg durch das Locker- und Festgestein aufnimmt. Neben den Härtebildnern sind meist Eisen und Mangan im Wasser gelöst. Aus tieferen Schichten kann salzhaltiges Wasser aufsteigen. Aber auch aus oberflächlichen Schichten kommt eine Beeinflussung des Grundwassers. Vielfach werden Düngesalze sowie andere organische und anorganische Fremdstoffe vom Wasser gelöst und gelangen so in unser Trinkwasser. Damit werden einige Grundwasserleiter für den menschlichen Gebrauch nicht mehr nutzbar. Einige dieser Bestandteile können recht einfach entfernt werden, wie zum Beispiel Eisen und Mangan. Andere, wie Düngesalze können nur mit aufwendigen Prozessen ferngehalten werden. Das Vermischen von verschiedenen Grundwasserschichten kann durch natürliche Sperrschichten verhindert werden, jedoch nur solange, wie diese unversehrt sind. Leider sind viele Leute der Meinung, nur weil sie schon eimal einen Wasserhahn aufgedreht haben können sie auch einen Brunnen bohren. Dieses wird mit vielen “Kinderleicht-Paketen” aus dem Baumarkt und dem Internet unterstützt. Auch einige Wärmepumpenbohrer nehmen es damit nicht so genau. der Schaden für unser Wasser, der damit angerichtet wird ist teilweise kaum absehbar. Eine nachträgliche Abdichtung von leichtfertig durchfahrenen Grundwasserstauern kostet mehrere 10000 €. Da wird der schnell vom Frisör gebohrte Brunnen richtig “preiswert”.
Ist eine bestimmte Qualität oder Quantität gewünscht, so kann diese während des Bohrens durch einen Zwischenpumpversuch ermittelt werden. Danach kann entschieden werden, in welcher Weise die Arbeiten weitergeführt werden.
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